Völlig losgelöst – die kogag reunion
Kennt Ihr die wunderbare Leichtigkeit des Seins, wenn man vor Freude abheben möchte? So wie bei Peter Schillings „Völlig losgelöst von der Erde schwebt das Raumschiff, völlig schwerelos.“* Dieses Raumschiff hieß kogag reunion und landete Anfang Dezember 2024 in Solingen.
Alte Maschinenhalle, draußen Nieselregen bei 5°C, drinnen emotionaler Ausnahmezustand. Begeisterung und Wiedersehensfreude wohin man schaut. Captain Splitthoff, Erster Offizier Janßen und Chef-Ingenieur Engelmann hatten zur „kogag reunion 2024“ aufgefordert und (fast) alle wollten dabei sein.
Nicht zu fassen, 13 Jahre nachdem die Agentur auf dem Firmenfriedhof gelandet war, rollte eine Welle auf die Macher zu und mündete in einer Warteliste, weil ein weiterer Location-Wechsel nicht möglich gewesen wäre. Alles begann mit einer geschlossenen LinkedIn-Gruppe und einer Umfrage. Das Netzwerk wirbelte und am Ende feierte die kogag-Familie mit rund 200 Personen ein veritables Klassentreffen, professionell organisiert und ausgestattet dank zahlreicher Sponsoren. Es wurde ein Abend großer Gefühle.
Bitter Sweet Symphony*
Rückblende: Die kogag war rund 40 Jahre eine der führenden für Agenturen für Live-Kommunikation. Im Portfolio Events, Incentives, Messe, Promotion, Reisebüro, Show Production, Guest-Management, Präsentservice. Gegründet Anfang der 70er vom Vollblutunternehmer Peter Bremshey und ‚Gentleman‘ Ralf Domning, waren sie die Pioniere dieses Agentur-Segments. Sie schenkten den Mitarbeitern Vertrauen und Wertschätzung und schufen so ein Unternehmen mit starken Werten: Fokus auf den Kunden, Qualität und ein ausgeprägter Dienstleistungswille. Niederlassungen in Berlin, Dresden und München. Ein kraftstrotzender Vorzeigebetrieb, der jahrelang vor dem Wind segelte, mit zeitweilig weit über 200 festen Angestellten, bis mit 9/11 der schleichende Abstieg begann, auch durch eigene Fehler.
Wer friert uns diesen Moment ein?*
Großer Bahnhof gleich beim Cocktail-Empfang im Vorzelt, Lounge-Möbel, roter Teppich und kogag-Branding. Winken, Umarmung hier, freudiges Erkennen dort, „Wie geht es Dir?“ die Frage des Abends. Die Location stimmungsvoll ausgeleuchtet in kogag-Rot und mit Glückshormonen geflutet. Bühne, Bar, Buffet, Stehtische, Screens – es war angerichtet und doch nur Nebensache. Überall stand man zusammen zu zweit, zu dritt, zu viert, eng, vertraut, im Gespräch vertieft.
Zu einem außergewöhnlichen Abend gehört ein Programm. Auftritt René Splitthoff im Reunion T-Shirt. Der ehemalige Geschäftsführer hatte das Fest nicht nur fast im Alleingang organisiert, Sponsoren gewonnen, sondern auch ein Programm konzipiert, durch das er nun führte. Nach der Begrüßung wurde einige Gäste mit Urkunden beglückt, so z.B. Heike Jessen aus der Abteilung Show Production für die weiteste Anreise – Hawai. Sie hatte ihren Heimatbesuch verlegt, um dabei zu sein. Großer Beifall für Klaus von Hagen aus dem Rechnungswesen, der schon früh dabei gewesen ist und es bis zum bitteren Ende ausgehalten hat.
Eine delikate Aufgabe übernahm Markus Jäger, langjähriger Geschäftsführer, mit dem Gedenken an verstorbene Kollegen und Kolleginnen. Die schwierige Balance zwischen ehrlicher Anteilnahme und würdigem Andenken gelang ihm glänzend. Genauso wie es Catrin Beckmann verstand, die Erinnerung an ihren im Vorjahr verstorbenen Vater Peter Bremshey mit einem privaten Blick auf die kogag zu verbinden. Marc Domning war ohne seinen Vater gekommen, der wie früher solchem Trubel aus dem Weg gegangen war.
Geile Zeit*
Auf diese Formel brachte es Konstanze Agatz, damals 6 Jahre Projektleiterin, heute eine gefragte Ablaufregisseurin. „Es war eine geile Zeit, weil trotz Druck und der harten Arbeit das Miteinander so toll funktionierte.“ Diese Verbundenheit war vielleicht auch das Geheimnis der enormen Resonanz auf dieses Klassentreffen.
Weiter ging es mit einem Abend voller Erinnerungen und Geschichten und der häufigen Frage „Weißt Du noch?“ Immer wieder die Überraschung „Du bist auch gekommen, wie schön!“ Was macht man jetzt? wo lebt man jetzt? Wann bist Du bei der kogag raus?
„Im Grunde sind es immer die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.“ Dieses Bonmot von Wilhelm v. Humboldt bestätigte sich an diesem Abend auf eindrucksvolle Weise.
Weitere Highlights waren die Tombola mit Preisen im Wert von € 5.000,- und Live-Musik von der Langenfelder Band „LEISE“. Die Hörer von WDR 2 adelten das Duo Kirstie Nolden und Haluk Koudsi 2022 als „Beste Band des Westens“. Moderiert vom gut aufgelegten René Splitthoff, der scheinbar alle und alles zu kennen schien. Z. B. die Sponsoren, zum überwiegenden Teil frühere Partner der kogag: „Unser Dank gilt den großzügigen Sponsoren, ohne die unsere kogag reunion niemals möglich gewesen wäre. Der Dank geht natürlich auch an die Künstler des Abends.“ Lang anhaltender Beifall.
Zusammen*
Gunnar Kavermann (6 Jahre; Creative Director) schwärmte am nächsten Tag von diesem Ereignis: „Wow! Was für ein Abend! Und um 01:00 nachts am Nikolaus-Tag haben wir dann endlich zu dem Song von Brings getanzt und gesungen, der das ausdrückt, was ich zu meiner Zeit bei kogag zu sagen habe: es war eine „superjeile zick“… für alle nicht des Kölschen mächtigen: eine supergeile Zeit!! Dieser epische Abend hat mich sehr berührt (Danke Markus Jäger!) und daran erinnert, was für eine fantastische Gemeinschaft wir waren. Rock’n’Roll! Ride on! Danke für diese Freude, dieses Erlebnis!!“
Die Fantastischen Vier wußten es schon länger: „Wir sind unzertrennbar, wir sind unverkennbar, wir setzen uns ’n Denkmal.“ Genau das war die kogag reunion 2024.
Was von der kogag geblieben ist? Hunderte von exzellent ausgebildeten Event-Profis, die in ganz Deutschland verstreut arbeiten – als Geschäftsführer in eigenen oder fremden Agenturen und Event-Dienstleistern. Bei Unternehmen, als Freelancer oder selbständige Berater. Hier eine sicher unvollständige Liste: insglück, marbet, jaeger & haeckerhase, mindreaders, Marc Kirchheim Entertainment, stagg & friends, CBe. Kavermann, Visionary Minds, Rent-All, face to face, That’s Retail, Quinton, liveundinfarbe. Manche haben die Branche gewechselt, auch keine schlechte Idee….
Das letzte Wort gehört den Machern Ute Janßen und René Splitthoff. Ute: „Wenn die Anzahl der Umarmungen, die an diesem Abend stattgefunden haben, eine Benchmark-fähige Maßeinheit für Wertschätzung innerhalb eines Teams wäre, dann würden wir in das Guinness-Buch der Rekorde kommen!“
René: „So viel Wärme, Herzlichkeit und Dankbarkeit wie gestern Abend habe ich selten erlebt. Eine Party ist immer nur so gut wie ihre Gäste. Schön dass ihr da ward. Peter Bremshey wäre unglaublich stolz gewesen.“
Fotos: Peter Meuter
Playlist
Peter Schilling „Völlig losgelöst“ https://www.youtube.com/watch?v=KQRaj1vcnrs
The Verve „Bitter Sweet Symphony“ https://www.youtube.com/watch?v=1lyu1KKwC74
Andreas Bourani „Auf uns“ https://www.youtube.com/watch?v=k9EYjn5f_nE
Juli „Geile Zeit“ https://www.youtube.com/watch?v=KyMT8MDaxqo
Die Fantastischen Vier „Zusammen“ https://www.youtube.com/watch?v=H-RrCQQAdK4