Im Leben wie im Beruf hat man stets drei Möglichkeiten: Love it, change it or leave it. Man arrangiert sich mit den Mißständen, man versucht sie zu ändern oder man geht einen anderen Weg. Hauptsache raus aus der Opferrolle.
Die fiktiven Geschichten aus der Veranstaltungswirtschaft handeln vom Scheitern und Gelingen eines Job-Wechsels – mal aus der Sicht des Bewerbers, mal durch die Brille des Betriebes, auch die Situation von Freelancern wird beleuchtet. Unerschöpfliche Quelle sind meine Erfahrungen als „Perlenfischer“, zudem Autobiografisches aus vier Jahrzehnten work@event.
Personen und Unternehmen sind frei erfunden, nur die Probleme nicht:
Zu wenig Geld, fehlende Aufstiegschancen, keine Wertschätzung, Über- oder Unterforderung, Suchterkrankungen, Burnout, Mobbing, Diskriminierung, Bewerbungsangst und der weltweit häufigste Kündigungsgrund: Ein miserabler Chef.
Jede Ähnlichkeit mit existierenden Personen wäre rein zufällig. Total real dagegen sind die Titelsongs aus Rock und Pop.
Should I stay or should I go
Den Anfang machen die Pioniere des Punk The Clash.
Beginnen wir mit dem Paradebeispiel von Bleiben oder Gehen. Man kann verschiedene Arten unterscheiden: der negativ motivierte Job-Wechsel (Unzufriedenheit), der positiv motivierte (Geld, Status, Entwicklung) und der Zufall, etwa, wenn der „Perlenfischer“ anklopft.
Laura arbeitet im Frankfurter Büro einer Agentur-Gruppe, die früher
als außerordentlich kreativ galt, heute aber nur noch groß ist. In Deutschland wurde eine Niederlassung nach der anderen aus dem Boden gestampft. Dazu die Internationalisierung – China, USA, Brasilien – sie erforderte die ganze Aufmerksamkeit des Managements. Die Schattenseiten der Expansion bekam Laura bald zu spüren: sterile Büroräume – ganz im Gegensatz zur Gründerzeit-Villa am Stammsitz. Spärliche Informationen über das große Ganze, über die anderen Teams, zum Ziel der Reise, überhaupt, das Grundrauschen bestand aus allerlei Gerüchten.
Der Niederlassungsleiter hatte nicht viel zu melden, Entscheidungen wurden in „Moskau“ getroffen. Aber man gehörte dafür zum Marktführer, die Bezahlung war überdurchschnittlich, es fühlte sich aber wie ein goldener Käfig an. Das wirklich Positive waren die Kollegen. Es wäre ihr wie ein Verrat vorgekommen, sie im Stich zu lassen.
Bei einer After-Work-Party in der Copper Bar hatte Laura eine schicksalhafte Begegnung mit einem Kollegen aus einer Wiesbadener Event-Agentur, die nicht nur für perfekte Events bekannt war. Begeistert lauschte sie seinen Schilderungen von der Atmosphäre, dem Zusammenhalt, den gemeinsamen Aktivitäten, den Freiheiten. Sie kam ins Grübeln – should I stay or should I go?
Doch was sind die Chancen und was die Risiken einer beruflichen Veränderung. Eine knifflige Frage. Laura probierte es mit der Benjamin-Franklin-Methode. Außerdem erkundigte sie sich über die in der Region ansässigen Agenturen. Sie analysierte die Stellenangebote und schaute sich die Bewertungen auf kununu an. Dann listete sie die Vor- und Nachteile ihrer aktuellen Stelle auf.
Laura war jetzt sehr viel klüger, fühlte sich aber noch nicht in der Lage, zu entscheiden – kündigen oder bleiben. Was fehlte, war eine Rangfolge der Entscheidungskriterien. Sie beriet sich mit ihrer Freundin. Beide kamen zum gleichen Ergebnis – raus aus der Komfortzone! No risk no fun!
Achtung Baby: Im Hintergrund lauert stets eine Gefahr – ist das Glas halb voll oder halb leer? Die Entscheidung kann deshalb in die eine oder die andere Richtung kippen. Welcher Typ bist Du? Pessimist oder Optimist?
Keep on rockin‘