With a little help from my friends
Reise zurück in die 60er mit dem Titel-Song von Joe Cocker (Live at Woodstock)
„Freelance ist eine höhere Form der Selbstausbeutung.“ Dieser Satz hallte im Kopf von Tina lange nach. Sie hörte ihn in einem Panel für Freelancer-Themen der Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft. Tina ist Anfang 50, eine gefragte Projektleiterin, spezialisiert auf Teilnehmer-Management, mit reicher Erfahrung bei Automotive Events. Beruflich und finanziell geht es ihr weit besser als dem Durchschnitt der freien Projektleiter.
Tina denkt an ihren Ski-Unfall und den Kreuzbandriß, der ihr trotz entsprechender Verdienstausfallversicherung ein Loch in die Kasse gerissen hat. Darüber hinaus hatte sie erstmals einen Forderungsausfall. Sie setzt sich hin und stellt eine betriebs-wirtschaftliche Kalkulation an, bewertet Risiken, so wie sie es im BWL-Studium gelernt hat.
Richtig schlecht wird ihr bei der Frage, wie lange sie den Job noch machen kann – bis 60? Bis 65? Und reicht dann die Alterssicherung für den Rest des Lebens? Außerdem möchte sie irgendwo Spuren hinterlassen, also Veranstaltungen, die mit ihrem Namen verbunden werden.
Tina erkennt, daß sie einen Plan B braucht und bringt ihre Bewerbungsunterlagen auf Vorderfrau. Sie erstellt eine Liste von Agenturen, bei denen sie sich bewerben will, denn für die Kundenseite ist sie mittlerweile zu alt oder zu teuer oder beides.
Einer ihrer treuesten Kunden ist die Düsseldorfer Agentur simply perfect im Medienhafen. Deniz, einer der beiden Geschäfts-führer, hat keinen Zweifel an ihren fachlichen und menschlichen Qualitäten. Doch hegt er große Skepsis, ob sie nicht eine typische Einzelkämpferin ist, die sich mit den Regeln und Prozessen einer mittelgroßen Agentur schwertut. Markus, der andere GF will das Risiko eingehen. Bei diesem Patt holen die beiden den Head of Operations ins Boot. Betroffene zu Beteiligten machen! Armin ist begeistert von der Aussicht, Tina fest ins Team zu holen und ist sicher, „ich weiß wie sie tickt und wie man sie integrieren kann.“
Was macht Armin so sicher? Er hat einen Plan! Er investiert viel Zeit in ein engmaschiges Onboarding mit regelmäßigen Feedback-Gesprächen. Er vermittelt Tina die Werte und Arbeitsweise der Agentur. Er kümmert sich um ein effektives Socialising. Armin erklärt dem Team, welche Bereicherung Tina als Mensch und Expertin ist. Mit der Zeit verspürt Tina großen Rückhalt, sie fühlt sich willkommen. Es war eine kollegiale Freundschaft entstanden.
Nach 6 Monaten feiern alle die gemeinsame Entscheidung einer unbefristeten Festanstellung. Auch die beiden Geschäftsführer.
Bild: Image Creator
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