Job-Wechsel und andere Abenteuer – Episode 18

3. Juli 2024

Romeo und Julia

Reise zurück in die 80er Jahre mit dem Titel-Song von Dire Straits

Der Balkon von Romeo und Julia befindet sich ausnahmsweise nicht in Verona, sondern in Dresden, Sporergasse 10, wo mit DresdenKultur ein Eigenbetrieb der Stadt untergebracht ist. Er bündelt alle Kulturveranstaltungen unter einem Dach. Die Erfolge sprechen für sich: erstklassige Klassik-, Rock- und Jazzkonzerte sowie hochkarätige Ausstellungen.

Josefine und Markus arbeiten in verschiedenen Abteilungen, haben dennoch häufiger miteinander zu tun. Beide sind Anfang 20 und entdecken per Zufall, daß sie sich das gleiche Tattoo haben stechen lassen. So kommen sie ins Gespräch und einander näher. Nach einiger Zeit sind sie ein Paar und müssen sich der Frage stellen – Beziehung geheim halten oder nicht? Sie geraten darüber in einen Konflikt, denn Josefine möchte das süße Geheimnis wahren. Markus: „Was ist denn dabei, wir leben im 21. Jahrhundert!“ Josefine: „Das ist unsere Privatsache, das geht keinen etwas an. Es wird dann nur getuschelt. Ich habe kein gutes Gefühl dabei.“

Im Betrieb verhalten sie sich zunächst wie Kollegen, was Markus immer weniger aushält. Sie tauschen verstohlene Blicke aus, schreiben sich täglich zahllose WhatsApp. Darunter leidet die Konzentration, insbesondere die von Markus. Kleine und große Fehler schleichen sich bei ihm ein. Blöderweise fliegt auf, daß er einen Künstlervertrag mit dem verkehrten Ort und Termin rausgeschickt hat. Der Künstler ist mit Markus‘ Chef bekannt und ruft ihn an. Der stellt Markus zur Rede, der entschuldigt sich, es würde ihm nicht wieder passieren.

Das nächste Malheur ist nicht weit, Josefine und Markus haben montags verschlafen und kommen deutlich zu spät, verpassen dadurch das Wochen-Meeting. Dummerweise wurden sie beobachtet, wie beide gemeinsam das Gebäude betraten. Der Flurfunk läuft sofort auf Hochtouren. Auf Nachfrage bestreiten beide tapfer, daß sie etwas miteinander haben. Abends kommt es zu einem heftigen Streit darüber. Markus verwendet Worte, die er gern zurückgenommen hätte. Josefine ist entsetzt und schickt ihm eine allerletzte WhatsApp.

Markus leidet wie ein Hund und baut eine Menge Bockmist, der zu allerlei Problemen bei den Veranstaltungen führt. Dafür kassiert er eine Abmahnung, was ihn als Perfektionisten besonders hart trifft. Josefine beobachtet das aus der Entfernung, Markus tut ihr leid. Sie trifft eine sehr einsame Entscheidung und kündigt.

Die wahren Gründe für die Fehler von Markus und die Kündigung von Josefine kommen nie ans Tageslicht. Sie haben beträchtliche Kosten verursacht und leider kann der Betrieb nichts daraus lernen.

Liebe im Betrieb, selten profitiert er davon. Lt. Statistik hat jeder Vierte schon einmal einen Partner oder eine Partnerin im Job kennengelernt, der Arbeitsplatz ist also eine echte Partnerbörse. Hier ein paar Verhaltens-Tipps, wenn es passiert ist.

Keep on lovin‘
Abb. DALLE3