Job-Wechsel und andere Abenteuer – Episode 40

9. September 2025

Welcome to the jungle

Reise zurück in das Jahr 1987 mit dem Titelsong von Guns N‘ Roses

Dominik sitzt mit einem langen Gesicht in der Havanna Bar im Herzen von Ingolstadt. Nach der ersten Woche in der Presseabteilung des ansässigen Automobilkonzerns fragt er sich, ob sein Job-Wechsel nicht etwas leichtfertig gewesen ist, ob er sich nicht zu sehr hat blenden lassen vom Glamour einer großen Marke.

Chaotische Tage liegen hinter ihm. Die überfallartige Begrüßung lautete „Sind Sie der Neue? Kennen Sie sich in Lissabon aus? Wir haben dort in 10 Tagen eine Pressefahrvorstellung, ein Kollege ist ausgefallen! Wir brauchen jemanden an der Rennstrecke von Estoril!“ Dominik holte tief Luft „Ja, ich kann auch ein wenig Portugiesisch.“ „Klasse, dann kommen Sie gleich mit ins Meeting.“ Dominik schwirrte der Kopf, trabte aber brav hinter dem neuen Kollegen her.

Ein paar Tage später schickt er eine WhatsApp an seinen besten Freund:
„Bin allein auf mich gestellt. Es herrscht ein ruppiger Ton. Die Kollegen scheinen alle überlastet. Ziemlich schlechte Stimmung. Der Chef ist seit Wochen krank, der Flurfunk meint, daß er wegen Depressionen krank geschrieben ist und vielleicht auch nicht wiederkommt. Was soll ich tun?“

Antwort „Love it, change it or leave it!“ Zugegeben, das Onboarding war krass, aber nicht unrealistisch, gerade in der Presseabteilung eines Automobilkonzerns, vor der wichtigsten Veranstaltung des Jahres.

Was wäre ein Best Practice? Meine eigene Erfahrung bei der Agentur kogag (ist lange her, aber wahr): ein Blumenstrauß auf dem Schreibtisch, das interne Telefonverzeichnis, das Handbuch mit internen Regeln, Notizpapier mit meinem Namen. Als Bezugsperson die Assistentin des Geschäftsführers. Daraus wurden 14 Jahre.

Keep on rockin‘

Abb: GPT-4o