Wenn der Traum-Job zur Falle wird
Reise zurück in das Jahr 1989 mit dem Titelsong von Alice Cooper
Diese Episode handelt von einer Drama Queen und einem Agentur-Mitarbeiter, der davon träumt, in der Veranstaltungsabteilung einer Frankfurter Vermögensberatung zu arbeiten. Sie heißen Monika und Luis.
Alles fängt ganz harmlos an. Beide treffen sich bei einer MICE CLUB Roadshow. Monika, Leiterin der Event-Abteilung, hält dort einen Vortrag, Luis ist nicht nur davon begeistert und spricht sie auf Job-Chancen an. Zwei Wochen später betritt Luis das Bürogebäude im Osthafen und ist geflasht von der Architektur, der coolen Atmosphäre und der schicken Bürolandschaft. Mit Monika hat er ein Job-Interview.
Schnell steht sein Entschluß fest, hier will er unbedingt arbeiten. Einige Zeit später freut er sich über einen Arbeitsvertrag mit einem sensationellen Gehalt. Das verleitet Luis zum Umzug in eine Luxus-Wohnung, die er sich eigentlich nicht leisten kann, aber natürlich Eindruck schindet, besonders bei seiner neuen Freundin.
Monika ist Mitte 40, Kettenraucherin und seit kurzem getrennt. Sie ist eine exzellente Organisatorin, aber eine lausige Führungskraft. Sprunghaft, manchmal wie getrieben, egozentrisch. Ihr Perfektionismus ist maßlos, schon kleine Fehler bedeuten den Untergang des Abendlandes. Lange Abende im Büro gehören zur Normalität, denn niemand traut sich, vor der Chefin nach Hause zu gehen.
Monika hat die unangenehme Angewohnheit, ihre Mitarbeiter auch privat anzurufen. Daraus entspinnen sich lange Telefonate, in denen sich Privates und Berufliches vermischen und gern über eine Stunde dauern. Wegen dieser Übergriffigkeit ist sie gefürchtet. Von all dem weiß Luis nur vom Hörensagen.
Eines Samstagnachmittags klingelt sein Handy. „Störe ich gerade?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, beginnt Monika einen Monolog über aktuelle Projekte und schimpft über ihren Ex-Freund. „Und was machst Du am Wochenende?“ Diese Telefonate häufen sich, Monika wird immer privater, verunsichert Luis mit Internas über die Firma. Sie manipuliert Luis mit Feindbildern über andere Abteilungen, Behauptungen, die er nicht beurteilen kann. Einmal, sie schien angetrunken, macht sie Luis Avancen, was ihn in Verlegenheit stürzt. Er weiß sich nicht anders zu helfen und legt wortlos auf.
Danach beginnen ihre Schikanen und Luis fühlt sich ausgeliefert. Er möchte kündigen, braucht aber unbedingt das fürstliche Gehalt, um seine hohe Miete zahlen zu können. Er klopft beim Chef von Monika an und holt sich eine Abfuhr „Ich glaube Ihnen kein Wort!“ Luis sitzt in der Falle. Die Ausweglosigkeit seiner Situation beginnt ihn zu zermürben. Immer häufiger macht er Fehler, die ihm schließlich die Kündigung einbringen.
Was lernen wir daraus? Die Probezeit dient auch den Beschäftigten, die Richtigkeit der Entscheidung zu prüfen. Von einem hohen Gehalt sollte man sich nicht zu finanziellen Abenteuern verleiten lassen.
Bewerber-Tip: Erfolgreich durch die Probezeit.
Keep on rockin‘
Abb DALL E3